Lymphdrainage / Oedemtherapie

Manuelle Lymphdrainage

Die Grundidee und Wirkungsweise

Das Lymphsystem besteht- anders als das Blutgefässsystem-nur aus einem Halbkreislauf. Es beginnt mit sehr kleinen Lymphgefässen, den sog. Lymphkapillaren, die u.a. überflüssiges Gewebswasser und darin gelöste Eiweisse (sog. Lymphpflichtige Lasten) aus den Räumen zwischen unseren Körperzellen gewissermassen aufsaugen. Lymphgefässe besitzen Klappen und eine wandständige Muskulatur mit deren Hilfe der Gefässinhalt von einem Klappensegment zum anderen aktiv weiter gepumpt wird.

Die Lymphgefässe münden letztlich in Venen, also in das Blutgefässsystem. Zuvor laufen sie aber noch durch eine wichtige Filterstation: die Lymphknoten. Müssen nun z.B. bei einer Brustkrebsoperation, Lymphknoten entfernt werden, kann es zum Rückstau der Lymphe bis in den Zwischenzellraum kommen.

Es entsteht ein Lymph-Oedem, in diesem Fall ein sekundäres Armlymphoedem. Mit Hilfe der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie kann man das Ödem beseitigen und die Lymphgefässe in ihrer Arbeit unterstützen. Die Manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Massageform mit einer besonderen sehr weichen und vorsichtigen Grifftechnik, welche die Lymphgefässe zur Mehrarbeit anregt und das Ödem in Abflussrichtung verschiebt.

Die Behandlung

Die KPE (Konplexe Physikalische Ebtstauungsrtherapie ist eine 2-Phasen Therapie:

Phase 1: Patienten die bislang noch nicht wegen ihres Ödems behandelt wurden oder bei denen sich einige Zeit nach einer erfolgreichen Behandlung wieder eine Verschlechterung des Ödems eingestellt hat, sollten über 2-5 Wochen -je nach Schweregrad des Ödems-täglich behandelt werden.

Auch die nach der Therapie angelegte Kompressionsbandage muss in diesem Zeitraum ständig getragen werden.

Phase 2: Nach einer erfolgreichen Verringerung des Ödems verordnet der Arzt massangefertigte Kompressionsstrümpfe, die das Ergebnis konservieren.

 

Weitere Indikatoren:

  • Lipödem
  • lymphatische Encephalopathie
  • zyklisch ideopatisches oder ein posttraumatisches Ödem
  • progressive systematische Sklerodemie
  • Ödeme bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Morbus Sudeck

Anwendungsgebiete

Sekundäre Lymphoedeme: Am häufigstentreten die Ödeme nach Entfernung von Lymphknoten im Rahmen einer Krebstherapie auf. Auch Unfallbedingte Verletzungen können zu einem Lymphödem führen.

Primäre Lymphödeme: Hier sind die Lymphgefässe von Geburt an erkrankt, das Ödem kann aber auch erst viele Jahre später auftreten.

Veneninsuffiziens: Wenn dicke Beine in Zusammenhang mit Venenerkrankungen auftreten und über Nacht trotz hochlagern nicht mehr verschwinden, kann die Manuelle Lymphdrainage eingesetzt werden.